Wie wird die Versorgungsqualität gemessen?

Die Aufsicht über die Versorgungsqualität und die Patientensicherheit wird objektiv anhand von Indikatoren gemessen.

Ein Versorgungsqualitätsindikator ist ein Instrument zur Messung eines Gesundheitszustands, einer Tätigkeit oder des Ereignens eines Zwischenfalls, mit dem gültig und verlässlich die Versorgungsqualität und ihre zeitliche und räumliche Entwicklung eingeschätzt werden kann. Er muss eine oder mehrere Dimensionen der Pflegequalität messen. Die Verbindung zwischen dem Indikator und der Pflegequalität muss vorgängig durch eine Analyse der Literatur oder durch den Konsens von Experten erwiesen werden [1].

Ein Indikator muss auf Beweisen basieren, einer eindeutigen Definition entsprechen, verlässlich, gültig, leicht zu messen und an das verfolgte Ziel angepasst sein.

Die Beobachtung dieser Indikatoren und der unerwünschten Ereignisse (Zwischenfälle) ermöglichen, über das Erreichen vordefinierter Ziele und den Vergleich mit Standards die Versorgungsqualität und Patientensicherheit zu beurteilen.

Für die Spitäler erstellen das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und der nationale Verein für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken (ANQ) auf Bundesebene Versorgungsqualitätsindikatoren. Die Liste der Indikatoren ist nicht erschöpfend und wird nach Entwicklung in diesem Bereich auszufüllen.

Die Versorgungsqualitätsindikatoren

Somatische Akutpflege

  • Anzahl Fälle und Mortalität im Spital (BAG)
  • Wundinfektmessung Swissnoso (ANQ)
  • Raten der potentiell vermeidbaren Rehospitalisationen (ANQ)
  • Prävalenzmessung Sturz und Dekubitus (ANQ)
  • Patientenzufriedenheit (ANQ)
  • SIRIS – Implantatregister (ANQ)
  • Massnahmenplan Kinder (ANQ)

Psychiatrie

  • Erwachsenenpsychiatrie (ANQ)
    • Basisdaten
    • Symptombelastung als Fremdbeurteilung durch Behandelnde
    • Symptombelastung als Selbstbeurteilung durch Patienten
    • Freiheitsbeschränkende Massnahmen
    • Patientenzufriedenheitsbefragung
  • Kinder- und Jugendpsychiatrie (ANQ)
    • Basisdaten
    • Symptombelastung als Fremdbeurteilung durch Behandelnde
    • Symptombelastung als Selbstbeurteilung durch Patienten
    • Freiheitsbeschränkende Massnahmen
    • Patientenzufriedenheitsbefragung

Rehabilitation

  • Nationale Zufriedenheitsbefragung im Rehabilitationsbereich (ANQ)
  • Messplan muskuloskelettale und neurologische Rehabilitation (ANQ)
  • Messplan kardiologische und pneumologische Rehabilitation (ANQ)

Für die Bereiche APH und SMZ befinden sich nationale Indikatoren in der Ausarbeitung, unter der Schirmherrschaft der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) und des Verbands Heime und Institutionen Schweiz (CURAVIVA).

[1] HAS, Guide méthodologique de diffusion publique des indicateurs de qualité des soins, September 2012, Online-Zugriff über: http://www.has-sante.fr/portail/upload/docs/application/pdf/2012-11/guide_methodologique_diffusion_indicateurs.pdf

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